Obwohl erwartet wird, dass die Qualifizierung der Beschäftigung im verarbeitenden Gewerbe mit der Entwicklung von Industrie 4.0 und der steigenden Nachfrage nach Designern, Industrial-Data Wissenschaftlern, Big-Data Statistikern und Datensicherheitsanalytikern steigt, wird es durch den langjährigen Automatisierungsprozess wahrscheinlich weniger Arbeitsplätze geben, die direkt an der Produktion und den damit verbundenen routinemäßigen Verwaltungsaktivitäten beteiligt sind. Darüber hinaus werden Softskills und Kommunikationsfähigkeiten notwendig, da die Arbeit in Teams immer häufiger wird. Tatsächlich soll die Technologie nicht nur einige Arbeitsplätze vernichten und andere schaffen, sondern auch die Arbeitsplatzinhalte grundlegend verändern. Daher ist die Bekämpfung des gut dokumentierten Mangels an digitalen Fähigkeiten in der gesamten EUBevölkerung nur ein Teil der Lösung, der durch die Entwicklung anderer technischer und verhaltensbezogener Fähigkeiten ergänzt werden muss, um sicherzustellen, dass Menschen und Technologien wechselseitig voneinander abhängig bleiben. Der ökologische Wandel steht in Wechselwirkung mit dieser disruptiven digitalen Entwicklung, indem er das Erscheinungsbild der Industrie auf globaler Ebene verändert.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, sollten die Arbeitnehmervertreter sich für Fortbildungsprogramme für die abhängig Beschäftigten einsetzen, sobald die Einführung einer neuen Technologie geplant ist. Zudem sollen regelmäßige Bestandsaufnahmen der Aufgaben und Fähigkeiten der abhängig Beschäftigten ihrer möglichen Obsoleszenz entgegenzuwirken.
Die Arbeitnehmervertreter sollten die Arbeitsplatzrotation fördern, um die Vielseitigkeit dieser zu erhöhen und somit die Einsetzbarkeit der Arbeitnehmer zu erweitern. Des Weiteren sollten sie auch einen Beitrag zur Entwicklung von Systemen zur Bewertung und Validierung der Kompetenzen von Arbeitnehmern beisteuern, um eine bessere Mobilität zwischen Unternehmen und Branchen zu ermöglichen. Schließlich sollten sie mit Unternehmen und Bildungseinrichtungen zusammenarbeiten, um Curricula zu entwerfen, die den Bedürfnissen der zukünftigen Industrie entsprechen.
Validierungs- und Zertifizierungssystem für Kenntnisse und Kompetenzen in der schwedischen Metallindustrie
– CNC Technologie Grünes Zertifikat;
– CNC Technologie Blaues Zertifikat;
– CNC-Technologie Schwarzes Zertifikat.
Diese drei Stufen entsprechen den Niveaus 4, 5 und 6 des Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR). Grüne und blaue Zertifikate bescheinigen grundlegende Qualifikationsanforderungen; das schwarze Zertifikat bescheinigt fundiertes, hochaktuelles Fachwissen in speziellen Branchen. Die Entwicklung des Inhalts dieser Zertifikate begann 1998 mit einem Pilotprojekt im Landkreis Gävleborg, das von der schwedischen Agentur für Arbeit (Arbetsförmedlingen) und der Firma Lernia AB finanziert wurde und ein Netzwerk bestehend aus IF Metall, lokalen Unternehmen und Universitäten einbindet. Innerhalb des Netzwerks hat sich die Firma Mapaz AB für die Gestaltung der Internetinfrastruktur zur Unterstützung des lebenslangen Lernprozesses nach ISO 9000 engagiert. Der Entwicklungsprozess des Validierungs- und Zertifizierungssystems in der Metallindustrie wurde im Laufe der Jahre fortgesetzt und heute ist die Firma Skärteknikcentrum Sverige AB, die dem Schwedischen Verband für bearbeitete Komponenten (Svenska Skärteknikföreningen) angehört für die Entwicklung und Qualitätssicherung der Inhalte und die Akkreditierung von Prüfzentren verantwortlich. Derzeit gibt es 94 Testzentren, die über das ganze Land verteilt sind und von Universitäten, Gymnasien und Unternehmen organisiert werden. Die Internet-Infrastruktur, die den gesamten Prozess unterstützt, befindet sich im Besitz von Mapaz AB. Private Stakeholder aus dem gesamten Sektor stellen hierfür Mittel zur Verfügung. Dieses System soll Unternehmen helfen, qualifizierte Arbeitskräfte zu erkennen und zu gewinnen. Auf der Arbeitnehmerseite erhalten die Arbeitnehmer nach dem Validierungsprozess entweder ein Zertifikat oder einen individuellen Entwicklungsplan, um die noch fehlenden Fähigkeiten und Kenntnisse zu erwerben. Durch den Erwerb eines Zertifikats profitieren die Arbeitnehmer von einer erhöhten Mobilität auf dem Arbeitsmarkt.
Weitere Informationen unter https://sktc.se.